Erfahrungsbericht über eine „etwas andere Deutschstunde“

Unsere letzte Deutschstunde war anders als sonst. Wir wurden hier in die Kunst des Führens einer Debatte eingewiesen. Zu Gast bei uns in der Klasse war dazu Johannes Meiborg von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er ist Mitglied des Debattierclubs Münster und konnte uns aufgrund seiner Erfahrungen sehr detailliert erklären, wie eine Debatte abläuft.

Die Unterrichtsstunde begann mit einer grundsätzlichen Einführung in das Format der Debatte und ihren Aufbau: Zunächst werden insgesamt neun Personen ausgelost und einem von jeweils drei gleichstarken Teams zugewiesen. Es gibt die „Regierungsseite“, die „Opposition“ und die „fraktionsfreien Redner“. Die Reihenfolge der Redner ist vorher festgelegt und dementsprechend erfolgt die Vorbereitung. Nach der Verteilung auf die Teams wird das Thema bekanntgegeben und die Teilnehmenden erhalten 15min Vorbereitungszeit. Dann startet die Debatte mit der Eingangsrede und dem vorher festgelegten Schema.

Mir selbst wurde die „Regierungsseite“ und Position zwei zugewiesen. Ich stellte schnell fest, dass es schwierig ist, in dieser kurzen Zeit Thesen, Argumente und Belege für meine Seite zu finden. Zusätzlich musste ich mich darauf einstellen, auf meinen Vorredner einzugehen.

Da wir als Azubis naturgemäß eher selten diese Art von Reden vor Publikum halten, waren wir alle sehr nervös. Nachdem ich meinen Part, inklusive einiger Versprecher, hinter mich gebracht hatte, lauschte ich gespannt den folgenden Reden.

Interessant war für mich die Beobachtung, dass bei den „fraktionsfreien Rednern“, welche an Position 5-7 ihre Reden halten, schon die Entscheidung für eine der beiden Seiten zu erkennen war. Nach dem Ende der Debatte folgte dann auch noch eine genaue Auswertung unserer Reden durch Herrn Meiborg. Es war sehr faszinierend, wie viele Details ihm auffielen und ich konnte einige Tipps mitnehmen, wie ich meine Ausdrucksweise verbessern kann.

Insgesamt war es seine sehr interessante Unterrichtseinheit, in der ich viel Neues erfahren habe und definitiv einige wertvolle Tipps für mein Auftreten mitnehmen konnte.

Remigius Kappelhoff (EAT2